I Hate Monday –Socken Kollektion
Die Soziologie des asymmetrischen Paarens
Hier eine kleine Beobachtung aus dem Reich der alltäglichen Rebellionen: Warum sind wir eigentlich so besessen von der Idee, dass Socken identisch sein müssen? Vermutlich dieselbe kulturelle Konditionierung, die uns einredet, dass Erwachsene ihre Verspieltheit begraben sollten.
Diese Kollektion entstand aus einer charmanten Provokation: Was passiert, wenn man das heilige Matching-Prinzip sabotiert? Das Ergebnis ist ein kleines anthropologisches Experiment am Fuß – eine Tomate trifft auf drei Tomaten, einzelne Blumen suchen ihren Strauß. Verwandtschaft statt Identität, Dialog statt Uniformität.
Das eigentlich Subversive versteckt sich, wie so oft, in den Details: Auf den Sohlen leben geheime Illustrationen. Eine private Rebellion zwischen dir und deinem Schuh, unsichtbar für die Außenwelt. Wer braucht schon heimliche Tattoos, wenn man Socken-Geheimnisse haben kann?



Interkulturelle Übersetzungskunst
Das Fotoshooting entwickelte eine eigene visuelle Grammatik: Echte Tomaten spiegelten die gestrickten wider, gerahmte Illustrationen dialogierten mit den Füßen. Eine surreale Unterhaltung zwischen analog und digital, zwischen koreanischer Ästhetik und universeller Spielfreude.
Was mich fasziniert: Diese Socken funktionieren für Dreijährige genauso wie für Dreißigjährige. Sie stellen eine simple, aber radikale Frage: Wann genau haben wir kollektiv beschlossen, dass Freude ein Verfallsdatum hat?
Die Zusammenarbeit mit I Hate Monday bewies etwas Bemerkenswertes über die Universalität guter Ideen: Sie brauchen keine Übersetzung. Sie funktionieren in Seoul genauso wie anderswo – eine Art visuelles Esperanto der kleinen Aufmüpfigkeiten.






Manchmal sind die besten Revolutionen die, die so selbstverständlich daherkommen, dass man sie erst bemerkt, wenn man abends die Socken auszieht und lächeln muss.
Meine Beobachtung?








